10. Spieltag: Alemannia Aachen – TV Herkenrath 5:1

Mittwoch, 26.09.2018 19:30 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 4.600; Gäste: ca. 50

Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Herkenrath, an einem Mittwochabend. Klingt nicht gerade nach einem Zuschauermagnet. Dies dachten sich wohl auch die Verantwortlichen der Alemannia und verschenkten zu jeder Karte eine weitere, um einen Arbeitskollegen mitzubringen. An und für sich ist es ja durchaus lobenswert, dass sich Gedanken gemacht werden, wie mehr Zuschauer ins Stadion gelockt werden können. Allerdings sollte man aufpassen, den Bogen für die Dauerkarteninhaber nicht zu überspannen.

Wenn man seinem Kollegen eine Freikarte besorgen kann ist das zwar ganz nett, wenn man aber ansonsten kaum ein Heimspiel zu Gesicht bekommt, weil möglichst jedes Spiel an einen Freitag verlegt werden soll, ist das schon ein ziemlicher Schlag in die Fresse. Diese Thematik wurde von uns zu Beginn der zweiten Halbzeit per Spruchband angeprangert.

Da die aktuellen Spielansetzungen dem Fass langsam den Boden ausschlagen, geraten Spieltermine am Wochenende zur Rarität. Während unser Verein fleißig Deals für Spielverlegungen eingeht, damit der Gegner in der Rückrunde doch bitte einer Verlegung auf Freitag zustimmt, scheint er gar nicht zu bemerken, dass er in die Suppe spuckt, die er nachher auslöffeln muss.

Spieltagsansetzungen sind aber nur eines von vielen Themen, die die Fans deutschlandweit auf die Palme bringen. Aber auch hierbei wird nicht resigniert, sondern der Kampf in die Stadien getragen. Aus diesem Grund beteiligte sich auch unsere Fanszene an der deutschlandweiten Protestaktion und schwieg die ersten 20 Minuten. Die genaueren Hintergründe gibt es hier zu lesen.

Die Mannschaft ließ sich aber von der anfangs fehlenden Unterstützung von den Rängen nicht beeindrucken und legte fulminant los. Bereits nach wenigen Minuten brachte Garnier die Alemannia in Führung, indem er einen Fehler des gegnerischen Torwarts ausnutzte und seine eigene Flanke ins Tor köpfte. Nur wenige Minuten später, nachdem kurz vorher Garnier beinahe sein zweites Tor erzielt hätte, war dann endlich auch einmal der Moment für Aachens Stürmer Dimitry Imbongo gekommen, der einen Kopfball in die Maschen wuchtete. Auch danach lehnte sich die Mannschaft nicht zurück, sondern zeigte weiterhin tollen Offensivfußball. Den 3:0 Pausenstand bereitete dann Aachens Torwart mit einem präzisen Abschlag vor, indem er Imbongo bediente, der sicher verwandelte. Dimitry Imbongo war es dann auch, der den Torreigen in der zweiten Hälfte eröffnete, als er zum 4:0 einnetzte. Zwar fiel im direkten Gegenzug das 4:1, aber wirklich interessiert hat sich dafür keiner. Die Mannschaft spielte weiter nach vorne und nur der gegnerische Torwart oder der Schiedsrichter verhinderten weitere Tore. Das Spiel endete dann, wie es begann, mit einem Treffer von Robin Garnier.

Die Stimmung auf den Rängen lässt sich wohl mit etwas merkwürdig am besten bezeichnen. Der Tatsache geschuldet, dass das Spiel schon so gut wie entschieden war, als der Support aufgenommen wurde, fehlte es vor allem an der nötigen Emotionalität. So wurden die Lieder meist nur halbherzig mitgetragen. Wenn man bedenkt, wie lange es her ist, dass wir einen so deutlichen Heimsieg eingefahren haben, macht dies die Sache eigentlich nur noch unerklärlicher. Es war sicherlich nicht alles schlecht und für einen Mittwochabend gegen so einen Dorfverein war die Stimmung an sich auch eher gut, aber bei dem lang erwarteten Heimsieg hätte mehr kommen müssen.

Optisch gab der Block das gewohnte Bild ab, nur die Mitmachquote bei Klatsch- und Hüpfeinlagen ließ etwas zu wünschen übrig.

Am Sonntag geht es nach Essen und damit endlich mal wieder gegen einen Gegner auf der Tribüne. Vorausgesetzt die Essener stellen nach der eher mageren Punktausbeute der letzten Spiele nicht schon wieder den Support ein, wir sind gespannt.

Die Bilder des Spieltags sind hier zu finden.

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