17. Spieltag: SV Westfalia Rhynern – Alemannia Aachen 0:2
Dienstag, 03.04.2018 19:00 Uhr – Mahlberg Stadion
Zuschauer: 824; Gäste: ca. 300
Unser letzter Spieltagsbericht wurde noch mit den Worten eingeleitet, dass dieses Spiel es in sich hatte. Dies konnte man von diesem Nachholspiel des 17. Spieltags nun wirklich nicht behaupten. Die Kombination aus der abenteuerlichen Anstosszeit, dem sportlich unattraktiven Gegner sowie den nicht vorhandenen gegnerischen Fans und dem Stadion, was abgesehen von der kleinen Haupttribüne eher einem Bolzplatz ähnelt, erinnerten eher an ein Spiel der Amateure, als an ein Pflichtspiel der ersten Mannschaft. Besagte Haupttribüne hatte der Aachener Mob sich zuerst als Standort auserkoren, als wir aufgrund von Orientierungsproblemen des Busfahrers etwas später als sonst an der Spielstätte eintrafen. Dieses Vorhaben scheiterte aber an den örtlichen Ordnungshütern. Da niemand so wirklich Lust hatte, für dieses Spiel deswegen einen Streit vom Zaun zu brechen, schwenkte der Ultrahaufen um und nahm Kurs auf die drei Stufen Beton, die man in Hamm anscheinend als Stehtribüne bezeichnet.
Insgesamt haben rund 300 Alemannen den Gästeblock bevölkert und machten damit auch einen Großteil der Zuschauer aus. Viel mehr Zuschauer hatte die Darbietung auf dem Rasen aber auch nicht verdient. Dass es eine fußballerisch derart limitierte Mannschaft wie Rhynern überhaupt geschafft hat, in dieser Liga Punkte einzufahren, ist schon verwunderlich. Die Alemannia ließ in den ersten 30 Minuten nichts anbrennen und ging schnell mit 2:0 in Führung. Danach stellte aber auch die Alemannia das Fußballspielen weitestgehend ein, was bei den ganzen englischen Wochen und der ungefährdeten Führung auch irgendwo verständlich ist. So beschränkten sich die Aachener Stürmer meist darauf, sich lange Bälle zu erlaufen, nur um diese dann im Duell gegen den Gegenspieler wieder zu verlieren. Die Handvoll herausgespielter Torchancen wurden auch eher kläglich vergeben, so dass am Ende ein zu keinem Zeitpunkt gefährdeter 2:0 Sieg für die Alemannia herauskam. Der Abstand zum Spitzenduo ist somit weiterhin überschaubar.
Für die Ultraszene stand bei diesem Spiel überwiegend der Spaß im Vordergrund. So wurde das fast ausschließlich melodische Liedgut immer wieder durch Pogoeinlagen untermalt. Aufgrund des unvorteilhaften Blocks und dem starken Wind konnte zwar keine brachiale Lautstärke erreicht werden, aber eine, die sich konstant auf einem guten Level bewegte. Gerade die melodischen Lieder, die bei Spielen mit mehr Leuten im Block nicht so oft zum Besten gegeben werden, stachen hier als Highlight hervor. Trotz des Windes wurde der Support durch zahlreiche große und kleine Schwenker untermalt, was ein sehr gutes und lebendiges Bild abgab. Auch mit der Bewegung im Block kann man zufrieden sein, auch wenn diese teilweise so ausgelassen war, dass die Lautstärke darunter litt.
Am nächsten Samstag verschlägt es uns dann zu den Kölner Amateuren. Hier gilt es an das Ergebnis aus Rhynern anzuknüpfen.
Die Bilder des Spieltags sind hier zu finden.