21. Spieltag: Preußen Münster – Alemannia Aachen 4:0

Sonntag, 05.02.2023 14:00 Uhr – Preußenstadion
Zuschauer: 11.080; Gäste: ca. 800

Die Überraschungsmannschaft der Liga zu Gast beim erwartbaren Tabellenführer – das Traditionsduell zweier alter Rivalen – Alemannia Aachen zu Gast bei Preußen Münster. Eine Partie, die sicherlich klangvoller klingt als so manche Begegnung in der Bundesliga. Auch beim Aachener Anhang war die Vorfreude deutlich zu spüren. So waren die rund 800 Gästekarten innerhalb von einer halben Stunde vergriffen und eine Vielzahl an reisewilligen Alemannen musste auf die Münsteraner Blöcke ausweichen.

Der ausverkaufte Gästeblock eröffnete die Begegnung mit einer Choreo der Karlsbande, bestehend aus einem großen Kaiserstadt-Banner am Zaun und schwarzen sowie gelben Schwenkern im Block. Stimmungstechnisch startete der Block auf einem ähnlich guten Niveau, ließ dann aber relativ schnell nach. Zwar bewegte sich die Lautstärke stets auf einem soliden Niveau, der Großteil des Blockes ließ aber den notwendigen Grell vermissen und verfiel teilweise in Lethargie. Zu häufig passte der Block sich dem Spielgeschehen an, anstatt das Spielgeschehen positiv zu beeinflussen. Mit dem Beginn der zweiten Halbzeit besserte sich dies zwar etwas. Das Maximum von dem, was mit diesem vollbesetzten Gästeblock möglich gewesen wäre, wurde aber zu keinem Zeitpunkt herausgeholt. Positiv hervorheben muss man jedoch, dass der Gästeblock zu keinem Zeitpunkt aufhörte, Mannschaft und Verein zu supporten, auch als die sichere Niederlage bereits feststand. Auch nach dem Spiel, während die Heimseite bereits die Fahnen einpackte, wurde weiter für unseren Verein gesungen.

Auf dem Rasen startete die Alemannia zunächst gut in die Partie und konnte sich nach rund zwei Minuten eine sehr gute Torchance erspielen. Hätte die Mannschaft diese Chance direkt genutzt, wäre die Partie vielleicht anders verlaufen. Aber es kam bekanntlich anders. Die Gastgeber kamen immer besser in die Partie und übernahmen immer mehr die Spielkontrolle. Folgerichtig gingen die Münsteraner nach rund einer halben Stunde durch einen Standard in Führung. Mit diesem Spielstand ging es dann in die Halbzeitpause. Zu Beginn der zweiten Hälfte kam die Alemannia zunächst etwas besser in die Partie, der erzielte Ausgleichstreffer wurde aber aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen. Im Anschluss besiegelten dann drei weitere Standards der Münsteraner eine null zu vier Niederlage der Alemannia. Somit endet unsere recht imposante Serie von elf ungeschlagenen Spielen. Dabei wurde uns deutlich aufgezeigt, dass der Mannschaft doch noch einiges fehlt, um zu den Spitzenmannschaften der Liga zu zählen.

Anders als ihre Mannschaft auf dem Rasen konnte die Münsteraner Szene auf den Rängen nur bedingt überzeugen. Zu Beginn gab es eine ganz nett anzusehende Choreo, auch wenn der Aufbau sich etwas schleppend gestaltete. Der Münsteraner Adler scheint bei Wind etwas Startprobleme zu haben. Während der Partie überzeugte die Münsteraner Szene zwar durch einen guten Fahneneinsatz und ordentlich Bewegung im Bereich der Ultraszene, zu hören waren sie aber kaum. Aufgrund der vollbesetzten Kurve und des Spielverlaufes dann doch eher eine schwache Leistung. Vielleicht sollten die Münsteraner sich lieber Gedanken machen, wie sie den Rest der Kurve zum Support animiert bekommen, als ihren gesamten Hirnschmalz in ein lyrisches Meisterwerk von Spruchband zu investieren: „Ihr seid das Aue des Westens“. Was sie uns mit diesem Gleichnis mitteilen wollten, haben sie wahrscheinlich selbst noch nicht rausgefunden.

Am nächsten Wochenende gastiert mit dem Wuppertaler SV die nächste Spitzenmannschaft auf dem Tivoli. Eine durchaus richtungsweisende Partie für die Mannschaft. Es wird sich zeigen, ob die Partie in Münster ein Ausrutscher war oder wir endgültig den Kontakt zur Tabellenspitze verlieren werden.

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