21. Spieltag: TSG Sprockhövel – Alemannia Aachen 1:1
Mittwoch, 15.03.2017 19:00 Uhr – Ischelandstadion
Zuschauer: 750; Gäste: ca. 300
„Keine Einschränkung außer großer Überziehblockfahnen und der üblich verbotenen Gegenstände wie z.B. Pyrotechnik.“ Zum ersten Mal seitdem unser hochgeschätzter Geschäftsführer sein vollkommen sinnloses Fahnenverbot ankündigte, hat sich ein Verein dazu entschieden, sich an dieser Farce nicht zu beteiligen. Entgegen allen Erwartungen, die unsere Offiziellen wohl gehabt haben dürften, steht das Stadion in Hagen noch.
Die Reise zum Nachholspiel in Hagen trat unsere Gruppe mit dem Bus an. Trotz frühzeitiger Abreise verlief die Fahrt sehr zäh, weil man sich durch den Feierabendverkehr auf den Autobahnen NRWs quälen musste. So erreichten wir das Stadion erst rund 30 Minuten vor Anpfiff. Kurz vor Spielbeginn stießen dann noch zwei weitere Mitglieder unserer Gruppe hinzu, wovon der eine nach Komplikationen bei der Anreise eine nicht gerade unerhebliche Taxirechnung vorzuweisen hatte und der andere es riskierte, die Geburt seines ersten Kindes zu verpassen. Was man nicht alles für die Alemannia tut.
Die Mannschaft honorierte diesen Einsatz aber nicht und so kam man beim Tabellenletzten, trotz einiger Möglichkeiten das Spiel zu entscheiden, nicht über ein Unentschieden hinaus. Es ist das altbekannte Problem der Alemannia, dass vorne die Torchancen reihenweise versiebt werden und hinten der Gegner meist nur eine Chance braucht, um ein Tor zu erzielen. Also nicht gerade die besten Voraussetzungen um am Sonntag beim Tabellenführer in Köln anzutreten.
Die mitgereisten Fans auf den Rängen legten einen ähnlich durchwachsenen Auftritt hin. Durch eine szeneinterne Fehlplanung gestalteten sich die ersten Minuten des Supports sehr merkwürdig. Dies wirkte sich auch auf den späteren Stimmungsverlauf aus. Insgesamt war die Stimmung für einen Mittwochabend in einem viel zu großen Block zwar recht solide, in der Vergangenheit wurde aber gerade bei solchen Spielen ein Vielfaches mehr herausgeholt. Insbesondere in der zweiten Halbzeit blieb der Aachener Anhang deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Optisch gab der Block ein sehr starkes Bild ab. Insbesondere die zahlreichen Zaunfahnen normaler Fanclubs, die wieder im Block hangen, werteten das Bild des Blocks als Ganzes auf. Im Bereich der Ultraszene befand sich beinahe die identische Menge an Fahnenmaterial im Block, wie bei den vorherigen Spielen mit Materialverbot. Diese Tatsache wurde von uns in der zweiten Halbzeit per Spruchband kommentiert. Um sicherzugehen, dass unser geschätzter Geschäftsführer auch die Botschaft unseres Spruchbands vom letzten Heimspiel verstanden hat, wurde der Kerngedanke für ihn noch einmal vom Öcher Platt ins Hochdeutsch übersetzt und an den Wellenbrechern befestigt.
Im Anschluss an das Spiel musste einer der Aachener Fanbeauftragten medizinisch versorgt werden und wird noch ein paar Tage im Hagener Krankenhaus verbringen müssen. Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung. Ansonsten verlief der Rückweg ohne nennenswerte Zwischenfälle. Im Endeffekt wird von diesem Spieltag wohl nur positiv in Erinnerung bleiben, dass der werdende Vater noch rechtzeitig zu der Geburt seines Kindes wieder in Aachen war.