31. Spieltag: Alemannia Aachen – SG Wattenscheid 09 2:3
Montag, 28.03.2016 14:00 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 6.200; Gäste: ca. 150
Anspruch und Realität klaffen bei der Alemannia, wie eigentlich fast immer, weit auseinander. Neben der sportlichen Lage zeigt dies nichts so deutlich, wie die Zuschauerzahlen. Konnte zum Anfang der Saison der kalkulierte Zuschauerschnitt von 8.000 noch erreicht werden, schwinden der Alemannia nun die Zuschauer. Das schlechte Wetter, die Live-Übertragung im Fernsehen und die Tatsache, dass das Spiel am Ostermontag stattfand, trugen ihr Übriges dazu bei. Insgesamt dürfte die Zuschauerzahl um einiges geringer gewesen sein, als die verkündeten 6.200.
Das Spiel stellte quasi ein Spiegelbild der gesamten Saison dar. Am Anfang wurde noch ganz ansehnlicher Fußball dargeboten. Die Mannschaft spielte gut nach vorne und stand hinten recht solide. Folglich ging die Alemannia mit einer verdienten 2:0 Führung, nach Toren von Dowidat und Engelbrecht, in die Pause. Was dann aber in der zweiten Halbzeit dargeboten wurde, war schon eine bodenlose Frechheit. Hatte man in der ersten Halbzeit das Spiel noch dominiert, wurde das Spiel nun vollkommen aus der Hand gegeben. Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Mannschaft es anscheinend nicht mehr für Nötig hält, sich nach einer guten Halbzeit in der zweiten nicht mehr anstrengen zu müssen. Der leidgeprüfte Alemannia-Fan ist sicherlich einiges gewöhnt, aber eine 2:0 Halbzeitführung noch in eine verdiente 2:3 Niederlage umzuwandeln, ist schon starker Tobak. Mit solchen Leistungen wird man den Zuschauerschnitt mit Sicherheit nicht wieder in die Höhe treiben.
Auch stimmungstechnisch wurde dieses Mal Magerkost serviert. Der Zuschauer-Schwund hat auch vor dem Stimmungsblock nicht haltgemacht und so konnte nur wenige Male eine gute Lautstärke erreicht werden. Nur für eine kurze Zeit nach den Führungstreffern konnte der Stimmungsblock einen guten Mix aus melodischen Liedern, einer guten Mitmachquote und ordentlich Bewegung verzeichnen. Ansonsten breitete sich eine gewisse Lethargie im Block aus. Besonders in der 2.Halbzeit ließ die Bereitschaft alles zu geben, genau wie bei der Mannschaft, stark zu wünschen übrig. Es ist auch nicht gerade förderlich, wenn vom oberen Teil der Tribüne ein Lied angestimmt wird, nur um die Lieder des Stimmungsblocks zu unterbrechen. Aber wieder zu schweigen, wenn der Stimmungsblock dann in das Lied einsteigt, dies führt sicherlich nicht zu einer Verbesserung der Stimmung, sondern torpediert diese eher. Das hatte bei vorherigen Heimspielen schon deutlich besser geklappt. Auch optisch war es meist nur unser Bereich, der versuchte dem Wind zu trotzen und Akzente zu setzen.
Aus dem Ruhrpott hatten rund 150 Gäste die Reise angetreten, was für Wattenscheider Verhältnisse sicherlich keine schlechte Zahl ist. Die aktive Szene um die Szene Wat, die erst kurz vor Anpfiff den Block betraten, legte einen überraschend guten Auftritt hin. Sicherlich auch etwas durch das Spiel begünstigt, waren sie in der zweiten Halbzeit akustisch doch einige Male recht deutlich zu vernehmen. Zudem waren dauerhaft ein paar Fahnen und Doppelhalter im Einsatz. Es ist recht angenehm anstelle von gähnender Leere mal einen lebendigen Block gegenüber zu haben. Positiv zu erwähnen ist zudem, dass die Szene Wat neben uns als einzige Szene in dieser Liga Spieltagsberichte schreibt.
Am Wochenende geht es dann zu den bereits abgestiegenen Wegbergen.