36. Spieltag: SC Fortuna Köln – Alemannia Aachen 0:0

Samstag, 30.04.2022 14 Uhr – Südstadion
Zuschauer: 3.350; Gäste ca. 1.300

Nach dem Nachholspiel ist vor dem Liga-Alltag ‒ knappe Kiste im Tabellenkeller der vierten Liga. So führte uns drei Tage nach dem Nachholspiel in Ahlen der 36. Spieltag ins Südstadion zur Fortuna aus der Stadt mit dem deutlich hässlicheren Dom. Und auch zum ersten von zwei Aufeinandertreffen innerhalb von vier Tagen.
Wir traten die Reise mit den Öffis statt mit dem Bus an und riefen mit der Karlsbande zur gemeinsamen Zugfahrt auf. Vereinsfunktionäre, Spieler und Medien teilten den Aufruf, was auch den Schulterschluss und Zusammenhalt der letzten Wochen symbolisiert. So schlossen sich ca. 300 Aachener dem Aufruf an und verwandelten die Bahnhöfe und Waggons zu Aachener Hoheitsgebiet.

Zelebrieren konnten wir die Zugtour zuerst nicht. Die Deutsche Bahn hat wohl einige gelbe Scheine im Briefkasten vorgefunden, weshalb sich unsere eigentlich geplante Zugroute in Luft auflöste. Das sorgte für kurze Aufregung am Morgen und zum nach vorne Verlegen unseres Treffs am Aachener Hauptbahnhof. Im Gepäck rabattierte Tickets für das Ligaspiel heute sowie das Pokalspiel am Dienstag. Die Fortuna überlegte sich eine Marketingstrategie für das Liga- & Pokalspiel und bot die Tickets rabattiert im Doppelpack an. Und da wurden wir als Gästefans nicht ausgeschlossen. Großes Lob an dieser Stelle für das Mitbedenken der Gästefans!

Das Spiel begann mit einer gelungenen Choreo der Karlsbande aus schwarzen, gelben und weißen Fahnen sowie einer Alemannia-Zaunfahne, verziert mit einem Motiv von zwei skizzierten ehemaligen Spielern im Trikot mit Ultras-Aufdruck. Der Ball lief eindeutig bei Rot-Weiß statt bei Schwarz-Gelb. Außer Ballbesitzfußball Fortuna Art und gut stehenden Defensiven auf beiden Seiten sowie Offensivaktionen, die man an einer Hand abzählen kann, ist nichts bemerkenswertes für das Geschehen auf dem Platz übrig. Klassisches Null-Null-Spiel eben.
Aber genau darauf kann man sehr sehr stolz sein! So wenig zuzulassen, gegen eine Mannschaft mit mehr finanziellen Mitteln als auch besserer spielerischer Qualität, zeigt die Motivation des Teams im Abstiegsk(r)ampf. Dass jeder Punkt wichtig ist, verriet in der Halbzeitpause ein kurzer Blick auf die Handys. Bonn und Straelen führten. Jederzeit ist es also möglich, wieder unter den Strich zu rutschen. Noch ist nichts gesichert.

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass sich bei sechzehn Grad und strahlendem Sonnenschein 1.300 Aachener auf den Weg nach Köln gemacht und für eine großartige Unterstützung gesorgt haben. Dabei haben wir es geschafft, die über 1000 Zuschauer auf den Stehplätzen mitzureißen. Geschlossen und vereint unterstützte der Gästeblock die Mannschaft konsequent mit einer sehr guten Lautstärke. Und nicht nur die Mitmachquote passte an diesem Tag, auch die Länge der Lieder war durchweg überzeugend. Und so steigerte sich der Aachener Anhang trotz der ereignisarmen Partie immer wieder gut in die Lieder rein und erreichte damit eine konstant gute Lautstärke. Es hatte einfach jeder verstanden, worum es hier ging und wie scheiße wichtig selbst dieser eine Punkt ist. Lediglich die Bewegung im Block blieb hinter der Lautstärke zurück, so manch einer scheint die wiedergewonnene Freiheit noch nicht richtig zu fühlen.

Die Heimszene um die Fortuna Eagles gaben ihr Bestes und lieferten zu Beginn des Spiels optisch ein sehr schönes Fahnenbild. Durch einen sehr kleinen aktiven Stimmungskern und nahezu keinerlei mitwirkenden Fans waren sie allerdings nur wenig bis gar nicht wahrzunehmen.

Mit dem gewonnen Punkt konnten wir den Abstand auf den ersten Abstiegsplatz konstant halten. Es bleibt verdammt spannend im Keller, sicher ist hier noch nichts. Es bleibt keine Zeit zum Durchatmen, innerhalb einer Woche sind drei Spiele mit je zwei Tagen Pause verdammt kräftezehrend.
Also heißt es weiterhin: Alles geben! Wir steigen niemals ab! Alles ist möglich, aber nur gemeinsam!

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