37. Spieltag: Alemannia Aachen – SG Wattenscheid 09
Endlich war es soweit! Ein Jahr lang hatten wir uns auf diesen Tag vorbereitet. Hatten Gleichgesinnte gesucht, stetig an uns gearbeitet, uns weiterentwickelt und sehr viele wieder aussortiert. Ein Jahr lang intensive Arbeit um unseren gemeinsamen Traum zu leben.
Wir verließen gegen Mittag unseren Szene-Treff und stellten zufrieden fest, dass unsere nächtliche Klebeaktion ein voller Erfolg war, aber leider auch, warum die Aufkleber so billig waren. Mindestens die Hälfte löste sich wieder ab. (Da müssen wir wohl noch mal ran….). Aber das war uns an diesem Tag alles egal, denn die Vorfreude stieg kontinuierlich und wir konnten es kaum mehr erwarten. Auf dem Weg zum Stadion noch einige staunende Blicke aufgrund unseres einheitlichen Auftretens abgegriffen und dann erreichten wir endlich den Stadionvorplatz. Dort wurde der Stolz auf unsere Jacken nochmals durch die vielen Komplimente beflügelt, welche wir dankend entgegen nahmen. Und als die Stadiontore aufgingen, enterten wir endlich unseren bekannten Platz im Block.
Wir befestigten unsere Trommel am Wellenbrecher und installierten das Gestell Marke Eigenbau für unsere Zaunfahne, welches erfreulicherweise von keinem übermotivierten Ordner wieder abgerissen wurde. Aber auch das hätte uns an diesem geilen Tag nicht aufhalten können. Die restliche Zeit nutzten wir dann noch zum präsentieren unserer Schwenkfahnen.
Kurz vor Anpfiff durchlebten wir dann noch einen kurzen Moment der Anspannungen, weil wir die Choreo über unsere Zaunfahne wuchten mussten. Doch es funktionierte alles reibungslos und wir konnten endlich feuchtfröhlich eskalieren.
An dieser Stelle sei auch noch mal ein Dank an die Karlsbande und ihre fleißigen Helfer für die gelungene Choreo ausgesprochen. WERNER FUCHS – UNVERGESSEN.
Das Spiel gestaltete sich aus sportlicher Sicht endlich mal wieder richtig positiv und wir konnten einen nie gefährdeten Heimsieg einfahren. Dieser Umstand führte wohl auch zu der überdurchschnittlichen Stimmung auf den Rängen, zufrieden stellend war diese allerdings noch lange nicht. Die Lieder werden viel zu schnell wieder beendet und die Mitmachquote lässt stark zu wünschen übrig. Warum dies alles bei dem Lied „Wir lassen dich nie im Stich…“ plötzlich funktioniert, bleibt ein Rätsel und so stellte diese Viertelstunde ab der 60. wieder einmal den stimmungstechnischen Höhepunkt dar.
Wir setzten zu Beginn durchgängig unsere beiden Schwenker ein, der erwartete Proteststurm der hinteren Reihen aufgrund der neuartigen Sichtbehinderung fiel aber erfreulich milde aus. Dass dieser nach ca. 10 Minuten dann in Form eines wichtigtuerischen Ordners daherkam, machte uns dann aber schon stutzig. Hier müssen wir wohl noch viel Überzeugungsarbeit leisten! Um aber nicht schon am ersten Tag auf Konfrontation zu gehen, setzten wir unsere Fahnen anschließend zähneknirschend etwas spärlicher ein.
Insgesamt war es aber ein sehr geiler Tag, welchen wir mit heiserer Stimme, lahmen Armen und völlig erschöpft mit einigen Kisten Bier ausklingen ließen.
Der einzige Wehrmutstropfen war die Tatsache, dass wir, aufgrund unseres lange vorher erarbeiteten Tagesablaufs, die Teilnahme am Werner Fuchs Trauermarsch absagen mussten.