7. Spieltag: Wuppertaler SV – Alemannia Aachen 2:2

Montag, 05.09.2016 20:15 Uhr – Stadion am Zoo
Zuschauer: 6.221; Gäste: ca. 1.000

An diesem Montag hieß es für uns Schule schwänzen, früher von der Arbeit verschwinden oder einfach den Tag komplett freinehmen, denn es ging für uns an die Wupper. Kurz vor der Jahrtausendwende gab es das letzte Mal ein Pflichtspiel zwischen der Alemannia und dem Wuppertaler SV, umso größer war die Vorfreude, endlich wieder dem alten Rivalen gegenüberzustehen.

Diese Vorfreude konnte trotz des absolut ungünstigen Termins, bedingt durch die Übertragung eines für seine sexy Sportclips bekannten Senders, nicht gedämpft werden. Weshalb sich rund 1000 Aachener in dem wohl größten Gästestehplatzblock der Liga, wenn nicht sogar ganz Deutschlands, einfanden. Auf Fußball auf der Couch gucken hatte wohl keiner Bock. Die aktive Szene betrat, aufgrund recht ausführlicher Kontrollen, erst 30 Minuten vor Anpfiff geschlossen den Block und versammelte sich hinter den Zaunfahnen der Ultragruppen. Diese hingen mittig im Block, um so noch ein kompakteres Bild im Block zu schaffen.

Mit gutem Fahneneinsatz und einigen Schlachtrufen ging es dann in die Partie. Nach bereits sieben Minuten musste sich unser Torwart aber der Wuppertaler Offensive geschlagen geben. Der Rückstand konnte leider von der Kurve schlecht verarbeitet werden, weshalb die Stimmung in der ersten Halbzeit eher zu wünschen übrig ließ, die Mitmachquote und Lautstärke waren für diese Bedingungen einfach lächerlich gering. Auch unsere Mannschaft konnte nur wenige Akzente nach vorne setzen. Es fehlte noch das gewisse Etwas, der berühmte Funke, der von den Fans auf die Mannschaft überspringt.

Nach der Halbzeitpause, in der ein paar Wuppertaler bei dem Versuch scheiterten, eine Zaunfahne aus dem Sitzblock zu entwenden, wurde der metaphorische Funke in die Praxis umgesetzt. Der Gästeblock lieferte eine schön anzusehende Pyroshow ab, die das benötigte Feuer in die Partie brachte. Die euphorisierte Gästetribüne peitschte die Mannschaft nicht nur zum Ausgleich, sondern auch zur Führung in der 67.Minute – und das trotz der gelb-roten Karte, die Mohammad zu Anfang der zweiten Halbzeit sah. Leider schaffte es unser Team in Unterzahl nicht, den knappen Vorsprung gegen die Jungs aus Wuppertal über die Zeit zu retten, die Heimmannschaft konnte in der 81. Minute noch ausgleichen.
Nichtsdestotrotz kann man den Männern auf dem Rasen keinen Vorwurf machen, sie haben mit Herz und Leidenschaft für Aachen gekämpft, das sind die Spieler die wir in unseren Trikots sehen wollen. Deswegen können wir mit dem einem Punkt auch absolut zufrieden sein.

Genauso zufrieden kann man mit der Leistung auf den Rängen in der zweiten Halbzeit sein, der Fahneneinsatz war weiterhin stark, Lautstärke und Mitmachquote konnten deutlich gesteigert werden. Die Liedauswahl passte gut und die einzelnen Lieder konnten auch lange genug gehalten werden, nur bei der Bewegung im Block war noch viel Luft nach oben.

Auf der anderen Seite lieferten die Wuppertaler durch ein geschlossenes Auftreten hinter der Ultras Wuppertal Fahne, einen guten Fahneneinsatz, einer erstaunlich hohen Mitmachqoute und einer damit verbundenen respektablen Lautstärke ein sehr überzeugendes Bild ab. In Anbetracht der Tatsache, dass Wuppertal die letzten Jahren in der Oberliga verbracht hat, war der aktive Teil der Tribüne echt überraschend groß. Gerade in der ersten halben Stunde, in der wir nicht besonders glänzen konnten, war es nicht einfach gegen die gute Lautstärke anzukommen. Hatten wir so stark nicht erwartet und hat den geilen Fußballabend in dieser oft so tristen Liga würdig abgerundet.

Da uns nach dem Abpfiff nichts mehr im Gästeblock hielt, wurde zügig alles eingepackt und der Aachener Mob verließ den Gästeblock. Am Ausgang wurde uns dann eine völlig neue “Polizeitaktik” offenbart. Zur “Beweismittelsicherung” wurde uns gewaltsam eine Videokamera entwendet, die wohl kaum bei den “Ermittlungen” geholfen haben dürfte, sie wurde uns nämlich nach einigen Minuten und einigen Diskussionen mit den “Ordnungshütern” wieder zurückgegeben. Man kann nur von Glück reden, dass es dabei nicht zu einer völligen Eskalation gekommen ist. Team Green schafft es doch immer wieder, uns mit irgendwelchen kreativen Aktionen zu überraschen. Danke dafür!

Danach warteten wir noch auf zwei Aachener, die von den Bullen festgehalten wurden, ehe wir dann die ereignislose Rückreise antraten, immerhin stand für die meisten ja noch Arbeit, Schule etc. am nächsten Tag an.

Weiter geht es nun mit zwei Spielen ohne gegnerische Szene, gegen Viktoria Köln diesen Samstag und der Besuch bei der Zweiten von Düsseldorf die Woche danach, bevor uns dann gegen Essen das nächste Highlight erwartet.

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