16. Spieltag: SC Fortuna Köln – Alemannia Aachen 1:1
Montag, 04.11.2019 20:15 Uhr – Südstadion
Zuschauer: 2.613; Gäste: ca. 600
Und schon wieder ließ uns der Werbe- und Tittensender an einem Montag antreten. Da die letzten Protestaktionen dagegen scheinbar keine nachhaltige Wirkung erzielten, verständigten sich Aachener und Kölner Fangruppen darauf, nun härtere Geschütze aufzufahren. Die bekannten Punkte hier noch einmal aufzuzählen, warum das Konstrukt der Montagsspiele für Fans und Vereine beschissen ist, würde sicherlich den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Zu der Thematik haben wir vor dem Spiel einen Flyer verteilt, welcher hier einzusehen ist.
Viel zu oft wurden die zahlreichen Protestaktionen von Sport1 schlicht ignoriert und das Bild suggeriert, dass alle Beteiligten dankbar für die Fernsehübertragung wären. Deswegen galt es eine Atmosphäre zu schaffen, bei der der Protest nicht zu überspielen war. Für die ersten 30 Minuten verzichteten beide Fankurven auf den Support und es hingen große Protestbanner am Zaun. Die Kölner zeigten zudem zahlreiche Spruchbänder gegen Sport1. Danach startete dann die eigentliche Protestaktion. Unter dem Motto: „Wir pfeifen auf Sport1” wurden im Vorfeld zahlreiche Trillerpfeifen verteilt, um damit unüberhörbar die Übertragung zu stören. Das der Schiedsrichter deswegen die Partie für 16 Minuten unterbrach und die Mannschaften zurück in die Kabine schickte, war zwar nicht geplant, zwang aber Sport1 dazu, die Übertragung zu unterbrechen. Ein deutlicheres Signal, außer dem kompletten Spielabbruch herbeizuführen, hätten wir also gar nicht senden können. Die Protestaktion kann man somit als Erfolg verzeichnen, auch weil zahlreiche Medien die Aktion aufgriffen und so die Thematik noch einmal eine weitere Aufmerksamkeit bekam.
Die zweite Halbzeit startete dann mit einer Pyroaktion der Karlsbande, bestehend aus einer Zaunfahne die thematisch den Zauber unserer Alemannia mit dem des Harry Potter Universums verband. Im Block wurden zunächst kleine Schwenkfahnen verteilt und anschließend dazwischen diverse Blinker und Feuerwerksbatterien gezündet. Die Stimmung entwickelte sich danach recht zufriedenstellend. Liedauswahl und Mitmachquote im Ultrabereich stimmten, der Rest der mitgereisten Aachener stieg aber nur wenig in die Lieder mit ein. Dadurch war die Lautstärke zwar solide bis gut, aber bei der Anzahl an Alemannen, die sich im Gästeblock befanden, wäre doch etwas mehr drin gewesen. Erst nach dem Ausgleichstreffer stieg auch der Rest der mitgereisten Aachener mit in die Gesänge ein. Optisch konnte der Block, insbesondere durch den guten Fahneneinsatz, überzeugen. Im Verlauf der zweiten Halbzeit zeigte die Karlsbande noch ein Spruchband mit Glückwünschen in Richtung Hammarby, die in der nächsten Spielzeit wieder die Chance haben, sich für die Europa League zu qualifizieren.
Fußball wurde aber an diesem Abend auch noch gespielt. Nach den zuletzt guten Leistungen unserer Mannschaft brauchte die Alemannia dieses Mal etwas Zeit, um in die Partie zu kommen. Die Gastgeber aus Köln übernahmen zunächst die Kontrolle über das Spielgeschehen. Nach einer guten Viertelstunde kämpfte sich die Alemannia in die Partie hinein und erspielte sich die ersten guten Torchancen. Bis zur Pause entwickelte sich Aachen zur tonangebenden Mannschaft, versäumte es aber, den Führungstreffer zu erzielen. Ähnlich wie zu Spielbeginn kamen die Schwarzgelben etwas nachlässig aus der Kabine und ließen durch ein viel zu passives Defensivverhalten den Führungstreffer der Kölner zu. Im Anschluss fand die Alemannia aber wieder in die Partie zurück und belohnte sich kurz vor Schluss mit dem Ausgleichstreffer. Insgesamt ein hochverdienter Punkt, wobei man wieder einmal den vergebenen Tormöglichkeiten hinterhertrauern kann.
Auf der Gegenseite kann man dem Stimmungskern rund um die Eagles einen recht soliden Auftritt attestieren. Allerdings gelang es ihnen nicht, die umstehenden Personen für mehr als gelegentliche Fortuna-Rufe zu begeistern.
Nach dem Spiel ging es dann wieder mit reichlich Polizeibegleitung zurück zu den Bussen. Die restliche Rückfahrt verlief ereignislos.
Am nächsten Wochenende gastiert dann das Tabellenschlusslicht und zukünftiger Pokalgegner aus Bergisch-Gladbach auf dem Tivoli. Nach dem ereignisreichen Spieltag in Köln steht dann wieder ein eher unspektakulärer Spieltag auf dem Plan, aber bei der Alemannia weiß man ja, nie was kommt.
Die Bilder des Spieltags sind hier zu finden.