FVM-Pokal Viertelfinale: Borussia Freialdenhoven – Alemannia Aachen 1:3
Mittwoch, 06.04.2022 18:30 Uhr – Stadion an der Ederner Straße
Zuschauer: 1.210; Gäste: ca. 550
Mittwoch, 18.30 Uhr. Viertelfinale im FVM-Pokal gegen die Weltmetropole Freialdenhoven vor etwas mehr als 1.200 Zuschauern. Vor zwei Jahren hätten wir uns an dieser Stelle wahrscheinlich ausgekotzt. Über die Dorf-Tristesse mit Fußballplätzen, die von Ackern umzingelt sind. Über als Gästeparkplatz getarnte Ackerwiesen. Und über den Kuhscheißgeruch in der Luft. Aber nach zwei Jahren Stadion-Abstinenz fühlten sich diese Bedingungen an wie der siebte Fußballhimmel. Und so genossen wir jede Sekunde dieses Dorfplatzhighlights, das für uns nichts geringeres als die Rückkehr ins alte Leben darstellte.
Auf der Hälfte der nicht ganz so langen Strecke trafen wir uns mit der Karlsbande, mit der wir die “Sportanlage an der Ederener Straße” gemeinsam ansteuerten. Vor Ort wurden wir zum Gästeparkplatz verwiesen, der tatsächlich aus einem kleinen Acker bestand. Bei Regen und Sturm stellte das selbstverständlich die ideale Parkmöglichkeit für PKWs und Bullis dar. Nach kurzem Anschieben konnten aber alle Fahrzeuge erfolgreich geparkt werden.
Im Block angekommen, sammelten wir uns am Anfang des Gästebereichs und bauten nach einer gefühlten Ewigkeit unser Material wieder auf. Der Gästeblock wurde auch durch unsere neue Zaunfahne “Im Leben geht es immer um Haltung” wieder in schwarz-gelbem Licht statt grauer Einöde erhellt.
Unser Auftritt gestaltete sich von Beginn an sehr solide mit einem sehr hohen Fahneneinsatz trotz starkem Wind und guter Lautstärke mit passend abgestimmtem Trommelrythmus. Wir sind hier also nicht eingerostet!
Die Karlsbande zeigte ein Spruchband für ein Mitglied aus ihrem Kreise, welcher seit seinem Unfall vor 7 Jahren weiter kämpft. Immer weiter, Julian! Und auch wir zeigten ein Spruchband, da für eins unserer Mitglieder das Stadionverbot während der Pandemie ausgelaufen war. “Immer Kante geblieben, Willkommen zurück Ecki! – Gegen alle Stadionverbote!”
Unsere Mannschaft begann mit viel Dominanz und vielen Offensivaktionen. Dass man an der Chancenverarbeitung noch ordentlich werkeln muss, zeigte sich mal wieder in diesem Spiel. Kurz vor Ende der 1. Halbzeit trafen wir dann aber endlich doch. Nach einer durch den starken Wind leicht modifizierten, vielleicht sogar verbesserten, Ecke mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze ins Eck – hochverdient und überfällig. Anstatt dann aber in der zweiten Hälfte nachzulegen und uns Fans vielleicht ein Offensivspektakel darzulegen, sank die Körpersprache der Mannschaft sowie auch der Einsatz und die Konzentration sehr stark. Es gipfelte darin, dass unser Torhüter den Dorfclub nach einer Stunde Spielzeit zum Ausgleich einlud.
Die nachlassende Motivation der eigenen Spieler und der Ausgleich sorgten für etwas gedrückte Stimmung im Block. Schleppend wurde die Alemannia wieder wach. Durch vergebene Großchancen, besonders gegen Ende der regulären Spielzeit, mussten aber weitere 30 Minuten her, um ins Halbfinale einzuziehen. Mit auflebender Stimmung, die zeitweise ihren Höhepunkt erreichte, gelang es dann auch die Mannschaft zu motivieren und durch zwei direkt aufeinanderfolgende Tore in Hälfte eins der Verlängerung den Halbfinaleinzug klar zu machen.
Es folgten 15 Minuten Spielzeit begleitet mit totaler Eskalation im Block. Zahlreiche Hüpf- und Klatscheinlagen sorgten für die Wiederkehr von Gänsehaut am ganzen Körper, Rückkehr von vergessener Lebensfreude und das Abrufen von Erinnerungen an die eigentliche Gewohnheit. Im Zeichen der Eskalation mussten dann auch trotz starkem Regen T-Shirts und Jacken weichen.
Jedem wurde bewusst, wie sehr das sportliche Treiben auf dem Rasen im Leben gefehlt hat.
Abgerundet wurde der Auftritt mit einem kleinen Vorgeschmack auf nächste Woche, wo wir die rot-weißen Sugardaddy-Fetischisten aus dem Pott erwarten.
Durch kurzes Anschieben, um vom Gästeacker wieder runter zukommen, traten auch wir die Heimfahrt an.
Die Bilder des Spieltages sind hier zufinden.