5. Spieltag: 1. FC Köln II – Alemannia Aachen

Am Samstag stand mal wieder eine Zugtour in unsere Nachbarstadt an, die vierte innerhalb einem guten Jahr. Für uns war es dennoch etwas neues, da es unsere erste Zugtour als offizielle Gruppe war. Und auch wenn diese eintönigen Fahrten nach Köln langsam nerven, sind sie für unsere Schüler und Studenten eine willkommene Abwechslung von den teuren Busfahrten. Zudem war mit der Karte die Fahrt ab Düren umsonst, sodass der arme Schaffner nicht die ganze Zeit Kai-Uwe suchen musste, der ganz zufällig unsere ganzen Tickets bei sich hat.

Nach einer unspektakulären Fahrt erreichten wir das architektonische Meisterwerk, bei dem kein Quadratzentimeter verschenkt wurde und das die Kölner ganz lapidar Gästestehblock nennen. Abgerundet wurde dieses Kunstwerk durch eine undurchsichtige Werbeplane am Rand des Blocks, der einem Teil der Besucher das künstlerisch wertvolle Erlebnis schenkte, das rechte Tor nicht zu sehen. Und so fiel es uns leichter, dem Architekten zu verzeihen, dass er bei seinen Planungen die Zaunfahnen vergessen hatte. Dank dem ungewohnt entspannten Ordnungsdienst konnten aber schließlich alle Fahnen untergebracht werden. Es scheint sich positiv auf die Ordner auszuwirken, wenn ab und zu mal UF oder UD vorbeischauen. Die Ordnungsdienste in Wuppertal oder Velbert waren da weniger weich geklopft und wollten uns sogar die mitgebrachte Nahrung verbieten.

Unsere Mannschaft begann recht gut und konnte auch relativ früh das 1:0 erzielen. Die Stimmung von den Rängen konnte da nur bedingt mithalten. Wir begannen zwar lautstark, doch die Anzahl der Wiederholungen, vor allem nach dem ordentlichen Beginn, waren wieder wenig befriedigend. Einzig die Lieder „3. Liga allez“ und „Den Adler auf der Brust“ konnten länger gehalten werden, letzteres gefühlte 10 Minuten, was sicherlich nicht schlecht ist und worauf man aufbauen kann. Einige Optimisten, die daran glaubten, dass die Windverhältnisse so günstig sind, dass Stuttgart in Hörweite liegt, stimmten zudem die typischen Pöbelgesänge an.

In der zweiten Halbzeit wirkte die Mannschaft allerdings wie ausgewechselt und so lagen wir Mitte der Halbzeit folgerichtig mit 1:2 hinten, was sich auch beim Support bemerkbar machte, der allmählich einschlief. Durch das 2:2 wurde der Gästeblock allerdings wieder aufgeweckt und wir versuchten mit einigen Schlachtgesängen die Mannschaft zum Sieg zu schreien. Obwohl dies nicht mehr gelang, konnten wir mit dem Ergebnis doch zufrieden sein.

Nächste Woche Montag bietet uns ein bekannter Sportsender eine in dieser Liga ungewöhnlichen Bühne und stellt uns damit vor eine schwierige Aufgaben. Noch zu Zweitligazeiten konnten wir unseren Hass auf Montagsspiele ungestört auf den übertragenden Sender projizieren. Mittlerweile müssen wir für das zusätzliche Geld und die alte Bühne aber eher dankbar sein und das macht unsere Einstellung schwieriger weil nicht mehr so eindeutig.

Ungeachtet dessen sollten wir diese Bühne auf jeden Fall nutzen, um den Zuschauern lautstark zu zeigen, dass wir es mehr verdient hätten, höherklassig zu spielen als z.B. Sandhausen, Ingolstadt, FSV Frankfurt oder die kickende Werbekampagne. Lasst uns gemeinsam im Stimmungsblock eskalieren, Aachen stolz machen und ganz Deutschland zeigen, dass Alemannia trotz Liga 4 lebt.

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