4. Spieltag: RW Oberhausen – Alemannia Aachen 4:1

Freitag, 18.08.2023 19:30 Uhr – Stadion Niederrhein
Zuschauer: 5763; Gäste: ca. 1.500

Viertes Spiel der Saison und zum vierten Mal an einem Freitagabend. So waren die Rahmenbedingungen für einen Spieltag, der als einer der beschissensten der letzten Jahre enden sollte, bereits früh gesetzt. Aber der Reihe nach.

Die Ultraszene rief zu diesem Spiel zu einer gemeinsamen Anreise mit dem Zug auf. Da die Deutsche Bahn ja immer für eine unangenehme Überraschung gut ist, wurde der angepeilte Zug gestrichen. So musste sich der gesamte Auswärtsmob in eine kleine Regionalbahn quetschen, die danach beinahe aus allen Nähten platzte. Dadurch sammelte die Bahn im Laufe der Fahrt eine beachtliche Verspätung an, sodass wir erst deutlich später als geplant am Stadion eintrafen.

Im Block angekommen warteten schon die nächsten Überraschungen auf uns. Die Gastgeber aus Oberhausen haben wohl in der Vorbereitung auf das Spiel ihren gesamten Hirnschmalz zusammengeworfen, um Ideen zu entwickeln, wie sie uns einen angenehmen Aufenthalt im Gästeblock ermöglichen können. Das Ergebnis durften wir dann im Block bewundern. Am Zaun des Gästeblocks waren zahlreiche Aufkleber angebracht, die ein umgestaltetes Aufklebermotiv unserer Gruppe zeigten. In diesen wurden wir zur “Mark Forster Connection” gemacht, inklusive Kopf des Musikers als Gruppenkopf. Wenn das Ziel war, dass wir dies als Tiefschlag empfinden, wurde dies leider verfehlt. Für den ein oder anderen Lacher sorgte dies aber schon. So viel Kreativität hätte man den Oberhausenern gar nicht zugetraut. Die zweite Aktion war dann eher von der stumpfen Sorte. Der gesamte Zaun des Gästeblocks, in dem sich üblicherweise die Ultraszene positioniert, wurde mit einem Schmierfett eingerieben, welches sich nur schwer vom Zaun entfernen ließ.

Und dann begann das Spiel und es folgte eine der erbärmlichsten Darbietungen, die eine Mannschaft der Alemannia wohl jemals abgeliefert hat. Der selbsternannte beste Kader der Liga wurde von Oberhausen nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Bereits nach rund 20 Minuten führten die Hausherren mit 3:0, was zur Pause auf ein 4:0 erhöht wurde.
Es kann im Fußball immer passieren, dass die Mannschaft einen schlechten Tag erwischt und bei der Alemannia sind wir aus den letzten Jahren einiges an schlechten Tagen gewöhnt. Aber dass sich eine Mannschaft, die sich den Aufstieg als Ziel gesetzt hat, so widerstands- und beinahe schon teilnahmslos in ihre Einzelteile zerlegen lässt, stellt einen absoluten Tiefpunkt dar.
Dies führte dazu, dass wir zum ersten Mal in unserer Gruppengeschichte nicht nur den bis dato lautstarken Support einstellten, sondern auch die Zaunfahnen abnahmen, um ein deutliches Zeichen zu setzen. Der Rest der aktiven Fanszene sowie einige Fanclubs entschieden sich ebenfalls für diesen Schritt.
In der zweiten Halbzeit schaltete Oberhausen ein paar Gänge zurück, blieb aber stets die bessere Mannschaft. Zwar gelang der Alemannia noch der Anschlusstreffer, aber mehr als Ergebniskosmetik war dies nicht.
Nach dem Spiel durften sich Verantwortliche und Spieler noch einige Worte anhören, mehr als die üblichen Floskeln kamen dabei aber nicht rum.

Auf der Gegenseite beflügelte der Spielverlauf die Oberhausener Tribüne rund um Semper Fidelis zu einem guten Auftritt. Nach einer eher schlichten Choreo bestehend aus Schals und Fahnen konnten sie sich im Laufe des Spiels bis hin zu einer guten Lautstärke steigern. Zudem gab es in der Oberhausener Kurve ein Spruchband in Richtung unserer Hools, ein weiteres Spruchband fiel wohl einem Torjubel zum Opfer und wurde im Anschluss nicht mehr gezeigt.

Am nächsten Morgen verkündeten die Verantwortlichen der Alemannia das Aus von Helge Hohl als Cheftrainer bei der Alemannia. Ob sich dies als richtiger Schritt herausstellt, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Die Verantwortlichen und Spieler sind nun aber deutlich in der Pflicht, ihren großen Worten Taten folgen zu lassen.

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