14. Spieltag: SSVg Velbert 02 – Alemannia Aachen 1:0
Samstag, 24.10.2015 14:00 Uhr – Christopeit Sport Arena
Das Auswärtsspiel unserer Alemannia war in mehrerer Hinsicht ein deprimierender Ausflug: Wenn man erst über irgendwelche Trampelpfade durch den Wald laufen muss um zur Spielstätte zu gelangen, nur um dann bei einem Aufsteiger zu verlieren, wird einem immer wieder schmerzlich bewusst, auf was für einem sportlichen Tiefpunkt die Alemannia angekommen ist. Und wenn man 8 Stunden nach Beginn der Tour schon wieder die Autobahnausfahrt nach Aachen erblickt, macht sich im Bus schon eine gewisse Frustration breit. Immerhin regnete es diesmal nicht in Strömen, wie bei unserem letzten Gastspiel in Velbert.
Da die Verantwortlichen des Gastgebers im Vorfeld nicht in der Lage waren, zu kommunizieren, welches Material erlaubt ist und welches nicht, mussten wir zunächst wieder einmal Diskussionen mit dem Sicherheitsdienst führen. Dieses Mal stellten wohl Fahnenstangen über 1,50 Meter eine Gefahr dar. Im Endeffekt fand aber, wieder einmal, alles an Material den Weg in den Block.
Insgesamt hatten rund 400 Aachener die Reise nach Velbert angetreten. Hier ist auch, genau wie bei den meisten Heimspielen, ein Abwärtstrend zu vernehmen, der mit dem sportlichen Misserfolg Hand in Hand geht.
Die Stimmung kann man, ähnlich wie das Spiel, mit folgenden Worten beschreiben: Gut angefangen, danach etwas abgebaut und am Ende beinahe zur Leistungsverweigerung übergegangen. Gerade in der ersten- und zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte eine gute Lautstärke erreicht werden, zwischendurch waren aber auch immer wieder Phasen, in denen nur noch ein kleiner Teil des mitgereisten Aachener Anhangs die Zähne auseinander bekam, dabei. Mit der zunehmenden Frustration über die von der Mannschaft dargebotene Leistung, wurden diese Passagen gegen Spielende immer länger. Optisch bot der Block wiedermal ein sehr ansehnliches Bild, der dauerhafte Einsatz unterschiedlicher Tifo-Materialien wusste durchaus zu gefallen.
Was die Mannschaft ablieferte gefiel aber wohl keinem der Aachener Fans. Gegen Anfang des Spiels noch klar überlegen, gab die Mannschaft das Spiel immer mehr aus der Hand. Da die vorhandenen Torchancen mal wieder kläglich vergeben wurden, stand am Ende eine 0:1 Niederlage zu Buche.
Die Mannschaft und das Trainerteam sollten sich schleunigst Gedanken machen, wie sie diesen Abwärtstrend stoppen wollen. Auf faule Ausreden und die immer gleichen Durchhalteparolen kann dabei aber getrost verzichtet werden. Eher sollten alle Akteure schnellstens eine Selbstreflektion durchführen, denn Aussagen, wie: „Was habt ihr denn? Heute war doch ganz gut.“ nach der Niederlage gegen einen Aufsteiger, zeugen beinahe schon von einem Realitätsverlust.
Am darauffolgenden Sonntag besuchte unsere Gruppe noch das Spiel der Aachener Amateure in Arnoldsweiler. Da es bei diesem Spiel sowohl vom Spielplan her keine Überschneidung gab und endlich mal ein Gegner auf dem Plan stand, der über etwas verfügt, das dem Namen Fußballstadion immerhin ein bisschen gerecht wird, stand einem Spielbesuch nichts im Wege. Wie bei den Besuchen bei den Amateuren üblich, bestand das Liedgut eher aus melodischen Liedern mit einem Text, der über die sonst eher kurz gehaltenen Lieder hinausging, da diese Lieder bei den Spielen der Profis (wobei die Bezeichnung 1. Mannschaft wohl treffender wäre), nicht so häufig zum Einsatz kommen. Dabei kam auch eine neue Liedkreation zum Einsatz, die ausdauernd über den Kunstrasen geschmettert wurde. Insgesamt ein sehr gelungener Ausflug, weil diese Spiele immer ihren ganz eigenen Charme haben. Leider sind diese Besuche aber nicht öfter möglich, da die wenigsten Vereine in dieser Liga über so etwas ähnliches wie eine Tribüne verfügen, unser eigener mit eingeschlossen. Die Mannschaft zeigte eine gute Leistung, kam aber über ein 0:0 nicht hinaus.
Als Nächstes steht am nächsten Samstag das Spiel gegen Rot-Weiss Essen an. Von der Euphorie und Vorfreude wie beim letzten Aufeinandertreffen, ist in beiden Fanlagern wahrscheinlich wenig zu spüren. Dennoch dürfte das Spiel sowohl auf sportlicher als auch auf fantechnischer Ebene interessant werden. Besonders nach der Auflösung der Ultras Essen kann man durchaus gespannt auf den Auftritt der Essener sein.