17. Spieltag: Alemannia Aachen – 1. FC Köln II 3:2

Samstag, 12.11.2016 14:00 Uhr – Tivoli
Zuschauer: 21.100; Gäste: ca. 500

Das vierte Meisterschaftsspiel gegen eine Zweitvertretung in Folge – das ist leider Regionalligaalltag. Jedoch konnte an diesem Spieltag dieser triste Alltag ein wenig durchbrochen werden: die Alemannia und die Stadt Aachen hatten zu einem Protestspiel gegen das marode Atomkraftwerk Tihange aufgerufen und die Tickets deshalb zu einem Einheitspreis von 5€ verkauft. Dementsprechend war der Tivoli mit rund 20.000 Besuchern auch ungewöhnlich gut gefüllt und man musste im Stadion nicht allzu viele leere Sitzschalen betrachten. Wirklichen Protestcharakter hatte das Spiel letztendlich nicht, bis auf ein paar Klatschpappen, die glücklicherweise kaum benutzt wurden (wofür hat man Hände?!) und einige Einblendungen auf der Videowand war von Protest wenig zu spüren.

Auch die Ultraszene begann den Spieltag abweichend vom normalen Ablauf und traf sich in der Innenstadt, unter anderem weil einige Gerüchte kursierten, dass Köln mit Sack und Pack anreisen würde. Vom gemeinsamen Treffpunkt aus ging es dann in eine Kneipe, in der wir die Zeit bis zum Abmarsch gemeinsam und gesellig verbrachten.

Als wir uns dann Richtung Stadion aufmachten wurden wir schnell von den Cops aufgespürt, die sofort mit allem was sie hatten anrückten. Wir ließen uns natürlich den Spaß nicht nehmen und spielten ein kleines Katz und Maus Spiel, das die Jungs in grün völlig aus dem Konzept brachte. Auf einmal hatten wir dann auch noch die Reiterstaffel am Hals, mit der wir dann den berühmten Sauerbratentango aufführten.

Im Stadion fand vor und während des Spiels der gemeinsame Stimmungsboykott der Aachener Fanszene als Reaktion auf das kollektive Fahnenverbot statt. Die ersten 19:00 Minuten der Partie verzichtete man komplett auf den Support und die Zaunfahnen wurden eingeklappt. Zudem wurden zum Einlauf der Mannschaft auf der gesamten Südtribüne Spruchbänder gezeigt, durch die der Unmut gegen die Kollektivstrafe geäußert wurde.

Der Protest wird auch bei den folgenden Heimspielen ausgetragen und auch intensiviert, um unserer Angelegenheit Nachdruck zu verleihen.

Positiv festzuhalten bleibt, dass es so einen Schulterschluss in der Fanszene in der Form noch nie gegeben hat. Auf so eine starke Gemeinschaft kann man gut aufbauen und in der Zukunft noch viel erreichen, denn gemeinsam sind wir stark!

Nach den 19:00 Minuten des Schweigens war die Stimmung sehr konfus. Die Koordination zwischen der oberen und der unteren Tribünenhälfte funktionierte nicht einwandfrei, oben wurden immer wieder neue Lieder angestimmt, bevor man unten erst richtig einsteigen konnte. Erst in der zweiten Halbzeit ging der oberen Tribünenhälfte ein wenig die Luft aus, sodass man die Lieder ein wenig länger ziehen konnte. Das Liedgut passte sich dem Spielstand an und wurde etwas melodischer, was der Stimmung gut tat. Leider war die Mitmachquote, gerade im Stimmungsblock, eher schwach, was für die Lautstärke alles andere als gut war. Der Fahneneinsatz war über das gesamte Spiel sehr gut.

Im Gästeblock konnte man erwartungsgemäß eine gute Mitmachquote beobachten. Die Kölner Ultras scheinen wohl langsam aber sicher einen Amateursupport, ähnlich wie in Dortmund, aufzubauen. Dabei beschränken sie sich auf einige rot-weiße Schwenkfahnen und eine kleine Zaunfahne mit dem Kölner Stadtwappen. Akustisch kam trotz der hohen Mitmachquote wenig bei uns an, aber was man sehen konnte, wusste insgesamt zu überzeugen.

Unsere Mannschaft konnte gerade in der ersten Halbzeit voll und ganz überzeugen. Nach 19 Minuten lagen wir bereits mit zwei Toren in Führung. Kurz vor der Pause konnte die Aachener Elf noch einen draufsetzten, sodass man die erste Halbzeit mit einer 3:0 Führung beendete.

In der zweiten Halbzeit wurde nach einer knappen Abseitsentscheidung ein Tor für die schwarz-gelben nicht gegeben. In der 57.Minute konnte Köln auf 3:1 verkürzen, wurde aber bis zur Nachspielzeit nicht mehr gefährlich, in der sie noch auf 3:2 anschlossen.

Der Sieg der Alemannia war insgesamt mehr als verdient und ansehnlich. Bleibt zu hoffen, dass die Leistung in der zweiten Saisonhälfte auf diesem Niveau bleibt.

Am 23.November geht es dann zuhause weiter mit dem Pokal-Brocken Fortuna Köln, bevor wir dann am 29.November in die Rückrunde starten.

Dementsprechend gibt es nun auch den Hinrundenrückblick hier zu sehen.

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