Amateure

Fünf Spieltage vor Schluss belegte unsere zweite Mannschaft den 14. Tabellenplatz der Mittelrheinliga und hatte vier Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Angesichts dieser akuten Abstiegsgefahr beschlossen wir unseren geplanten Amateursupport noch etwas weiter auszudehnen und die letzten fünf Spiele unseres Nachwuchses zu besuchen. Drei dieser fünf Spiele fanden dabei auf dem heimischen Parkhausdach statt, das wir bis dahin aufgrund der sehr ungünstigen Bedingungen gemieden hatten. Doch weil die zweite Mannschaft einen nicht unerheblichen Teil zur sportlichen Qualität der ersten beiträgt und ihr Abstieg dadurch dem ganzen Verein schaden würde, nahmen wir diese Bedingungen eben in Kauf und machten das Beste daraus. Und letztlich war es auch genau die richtige Entscheidung, da wir so nicht nur unsere Mannschaft zusätzlich motivieren, sondern auch unsere Art des Supports ausleben konnten und dabei trotz der prekären sportlichen Situation auch eine Menge Spaß hatten.

So versammelten wir uns an einem sonnigen Sonntagmittag am heimischen Kunstrasenplatz der zweiten Mannschaft, zwar noch etwas geschafft vom Auswärtsspiel in Verl am Vortag, aber voller Motivation, unsere Spieler gegen Arnoldweiler zu unterstützen. Passend dazu bekamen wir auch sofort Feedback von einem etwas älteren Anwohner, der sich wegen des “Lärms” bei uns beschwerte. Also alles richtig gemacht. Nachdem wir am Tag zuvor noch wegen der verbotenen “Lärminstrumente” Stress hatten, machten wir also das Lärmbelästigungswochenende perfekt.

Unsere Jungs lagen bis kurz vor Ende des Spiels 1:0 in Führung und hätten fast die Serie von 4 Niederlagen beendet. Leider konnte Arnoldsweiler das Spiel in den letzten Minuten drehen. Sehr bittere Geschichte, aber man merkte, dass unser Support eventuell die ersten Früchte trug.

Eine Woche später reisten wir mit dem Bus nach Hennef, wo wir uns auf der überdachten Sitzplatztribüne hinter einer Zaunfahnenkonstruktion Marke Eigenbau platzierten. Das Dach konnte seinen Teil zu einem guten und lauten Support beitragen, welcher den schwarz-gelben Jungs auf dem Rasen zu drei Toren verhalf. Einen so emotionalen Torjubel wie nach dem 3:2 in der 79.Minute haben wir schon lange nicht erlebt, die Hoffnung auf den Klassenerhalt war wieder erstarkt!

Mit dieser Motivation trafen wir uns eine Woche später wieder an gewohnter Stelle, um auch das vorletzte Heimspiel der Amateure zu begleiten. Diesmal spielte das Wetter leider nicht mit, es regnete so gut wie das ganze Spiel über – typisch Aachen halt. Das hinderte uns aber nicht an einem bedingungslosen Support und auch die Mannschaft bewies in Unterzahl Kampfeswille. Leider reichte es gegen den Tabellensechsten Herkenrath nur zu einem 1:1.

Zum entscheidenden Spiel in Friesdorf reisten wir wieder mit dem Bus an. Wir sahen ein Spiel, bei dem nur 1% zum wichtigen Sieg gefehlt hätte. Kurz vor Ende hatten wir nochmal die große Chance, den Siegtreffer zu erzielen, doch es hat einfach nicht sollen sein. Zum Abpfiff stand nur ein mageres 0:0 zu Buche. Auf der Rückfahrt war es leider bittere Realität: unsere Amateure waren abgestiegen, trotz Kampf und Leidenschaft in den letzten Spielen, haben die Punkte nicht für den Klassenerhalt gereicht. Stimmungstechnisch war dieses Spiel aber nochmal ein echtes Highlight und hat richtig Bock gemacht.

Das letzte Heimspiel gegen Breinig war für unsere Gruppe der endgültige Saisonabschluss. Deshalb konnte auch der Abstieg der zweiten Mannschaft uns nicht an dem ein oder anderen Moment der Ekstase hindern. Die  0:1 Niederlage in dem Spiel war sowieso nur noch Nebensache. Unser eigens für die Amateure verfasstes Lied “Wir steigen niemals ab…” dichteten wir in “Wir steigen wieder auf…” um, damit haben wir den Jungs sicherlich nochmal eine wichtige Botschaft überliefert. Diese bedankten sich nach dem Spiel auch bei uns und wir konnten ihnen versichern, in Zukunft auch weiterhin das ein oder andere Spiel zu besuchen. Deshalb hoffen wir natürlich auch, dass unsere Zweite nicht abgemeldet wird und weiterhin besteht. Der Qualitätsunterschied zwischen Mittelrheinliga und Landesliga ist ohnehin nicht so groß.

Abschließend kann man festhalten, dass die Amateurspiele für uns als Gruppe die Möglichkeit boten, neue Lieder auszuprobieren und den Support völlig unabhängig zu gestalten und so auch neue Erfahrungen zu sammeln. Neben einigen schönen Situationen und Erfahrungen hatten wir natürlich auch viel Spaß und die ideale Möglichkeit die eh viel zu lange Sommerpause zu verkürzen und die Saison ausklingen zu lassen!

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